KGV Am Schützenhof e.V.
Chronik

Historie, die uns umgibt: 

Eine lange und bewegte Geschichte dieser Gegend und für den Standort unserer Kleingärtneranlage.


In der Vorkriegszeit zähle die Siedlung Trachau zu den wirklich großen Baugebieten in Dresden. Und mit über 2.000 Wohneinheiten spielten Grünanlagen und Kleingärten, die das Stadtklima verbesserten eine wichtige und gesundheitsfördernde Rolle.


Die nördliche Begrenzung ist die Schützenhofstraße. Die Dresdner Privilegierte Scheibenschützengesellschaft erwarb 1874 ein ehemaliges Weingut und errichtete auf dem Gelände den Schützenhof - Namensgeber der gleichnamigen Straße. Das Gelände wurde nach 1945 als Studentenwohnheim genutzt und seit 1992 ist es Sitz der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.

Im Zusammenhang mit der fortschreitenden Industrialisierung wurden Wohnhäuser und Wohnsiedlungen gebaut, z.B. die nach den Plänen der Architektenfirma Schilling & Graebner für die Baugesellschaft "Bauverein Kriegerfamilien-Heim" errichtete Siedlung und die vom Architekten Hans Waloschek entworfene Flachdachsiedlung der Siedlergemeinschaft "Sonnenlehne". 


Für Architektur-Interessierte: Übrigens in den 20er und 30er Jahren führte der Bau der Flachdach-Siedlungen zu  Auseinandersetzung zwischen Befürwortern des Neuen Bauens (im Sinne von Walter Gropius und der Bauhaus-Tradition) mit den Anhängern des Bewahrens der Bautradition, also dem schräg geneigtem Wohnungsdach.


Die Häuser der Carl-Zeiß-Straße als südliche Begrenzung wurden in den Jahren 1929/30 nach Entwürfen des Architekten und Technischen Leiters der Gemeinützigen Wohnungs- und Heimstättengesellschaft für Arbeiter, Angestellte und Beamte (GEWOG) Hans Waloschek gebaut und erhielt 1930 den Namen des Mechanikers und Unternehmers Carl-Zeiss. Nach 1933 wurde alle Arbeiten in der Trachauer Großsiedlung gestoppt, Waloschek flieht nach Wien und später nach Argentinien.

Mitte der 1950er Jahre plant die Wohnungsgenossenschaft der Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Dresden den Bau von vier Wohnblocks. 1958 konnten drei von ihnen bezogen werden, in der Baugrube des vierten Wohnblocks entstand 1960/1961 ein Garagenkomplex, der später weggerissen wurde. Auf dem Gelände baute die WID GmbH (Wohnen in Dresden) eine Wohnhaus.

Nach Auflösung der kommunalen Wohnungsverwaltung zeichnete die Wohnbau NordWest GMBH und nach Gründungsversammlung in der Apostelkirche  Dresden-Trachau, die "Wohnungsgenossenschaft Trachau Nord eG" für die Wohnblocks in der Carl-Zeiß-Stra0e verantwortlich.


Zur südlichen Begrenzung gehört auch der traditionsreiche Sportplatz der SG Trachenberge – aber das ist schon wieder eine andere interessante Geschichte ...